Warum man zu Lebzeiten nicht aus seiner Haut fahren kann
Redebeitrag von Karlheinz Deschner zur Begehung seines 80. Geburtstags am 23. Mai 2004
Mit diesem Aphorismus formulierte Karlheinz Deschner das eigene Lebensmotto. Denn Deschner war die Personifikation des aufklärerischen Ärgernisses, ein Stachel im Fleisch der Zeit, an dem sich die Diskussion immer wieder entzünden musste. Wer das mulmige, indifferente Gefühl hatte, dass da irgendetwas Grundlegendes nicht stimmt, an dieser Religion, diesem Staat, dieser Gesellschaft, dieser Kunst, der fand in Karlheinz Deschner einen, der es prägnant auf den Punkt brachte.
Als eigenständiger Schriftsteller trat Deschner erst relativ spät ins Licht der Öffentlichkeit, mit 32 Jahren. Von starken Selbstzweifeln geplagt, hatte er zuvor alles verworfen, was er mühsam zu Papier gebracht hatte. Mit dem 1956 erschienenen Roman Die Nacht steht um mein Haus, entstanden in nur einer Woche, entlud sich die ins schier Unerträgliche gewachsene kreative Spannung mit ungeheurer Wucht. Es hat den Anschein, als sei bei Deschner durch die Veröffentlichung des Romans „der Knoten geplatzt“. Auch wenn Deschner in der Folgezeit keineswegs nur religionskritische Bücher veröffentlichte, so wurde der Autor von nun an hauptsächlich als Kirchenkritiker wahrgenommen. Nach jahrelanger Vorarbeit brachte der Rowohlt Verlag 1986 den ersten Band der auf zehn Bände angelegten Kriminalgeschichte des Christentums heraus.
Redebeitrag von Karlheinz Deschner zur Begehung seines 80. Geburtstags am 23. Mai 2004
Über Deschners weltanschauliche Auffassung sprach der Humanistische Pressedienst (hpd) mit dem Philosophen Hermann Josef Schmidt, der ihm über lange Jahre freundschaftlich verbunden war.
Anlässlich des Erscheinens des neunten Bandes der „Kriminalgeschichte des Christentums” von Karlheinz Deschner sprach der Humanistische Pressedienst (hpd) mit dem Lektor der Kriminalgeschichte, Hermann Gieselbusch.
Ein Interview mit Herbert Steffen (1934–2022), Vorstandsvorsitzender der Giordano-Bruno-Stiftung und langjähriger Mäzen von Karlheinz Deschner, über das Buch “Abermals krähte der Hahn”.